Göttinger Tageblatt
Was wirkt wie winddurchpflügte Panoramen, sind keinesfalls auf konkreter Anschauung beruhende Abbilder der Natur. Trotzdem zeigt sich in ihnen ein Teil von Wirklichkeit und Welt. Gudrun Bartels`Bilder balancieren auf der Grenze zwischen Ordnung und Chaos, Ernst und Ausgelassenheit, Gegenwart und Geschichte. Bartels`wichtigstes Arbeitsprinzip ist das Spiel. Das zeigt sich in der Puzzle-Struktur ihrer Gemälde und Objektbilder. Voneinander unabhängige Formen und Motive werden dabei zu einem großen Ganzen vereint, ohne ihre Individualität zu verlieren.
Rheinzeitung
Auf großformatigen Acrylbildern werden die noch erkennbaren rechteckigen Strukturen, diesmal als Farbfläche angelegt, von dynamisch-gewischten Farbaufträgen überlagert. Gudrun Bartels hat auf diese Weise Gefühl und Stimmungen eingefangen und sich dabei völlig von der Hilfskonstruktion der Landschaft gelöst. Phasen der Regelmäßigkeit und der spontanen Veränderung wechseln sich ab.
Die Rheinpfalz
Die Bilder werden belebt durch ineinander fließende düstere bis leuchtende Farbtöne, die den Eindruck widersprüchlichster Stimmungen vermitteln. Gemeinsam ist den Bildern die durch die Maltechnik forcierte Spontanität. Eine weitere Facette von großem ästhetischem Reiz weisen die "Bildobjekte" auf. Vor tiefschwarzem Hintergrund wird hier durch aufgesetzte knalligbunte Holzplättchen, geometrische Figuren, Dreidimensionalität erreicht, optische Täuschung nicht ohne Witz eingesetzt.
Prof. Lydia Haustein, Kunsthistorikerin
Gudrun Bartels`Arbeit ist durch eine spezifische Bildsprache bestimmt. Bei aller Zeichenhaftigkeit kann sie ein intensives Gefühl für Raum und Weite wecken. Indem die Künstlerin intendiert, die Mannigfaltigkeit natürlicher Formen zu ordnen, vollzieht sie eine Zuordnung der von ihr bestimmten Symbolsprache. Ihre Technik ist einerseits Mittel zur Gestaltung des Bildes, bringt aber andererseits die beabsichtigte Stimmung zum Ausdruck und zeigt immer auch einen illusionistischen Effekt.